Montag, Juli 31, 2017

Rituale

Heute morgen war ich mit Little Q. zusammen einkaufen: einerseits musste der Kühlschrank nach 3 Wochen Leerstand aufgefüllt warden, andererseits fährt Q. ja am Freitag mit seinen Freunden den Pfadfindern hinterher ins Sommerlager (eigentlich sind sie schon vorgestern gestartet, aber wir und ein paar andere Pfadi-Familien waren da ja noch nicht da und so wurde ein gemeinsamer Nachzüglerankommtag beschlossen, und dafür braucht er natürlich ein Fresspäckli und weil er mein Sohn ist, mag er keine Überraschungen und sucht sich die Süssigkeiten und Knabbereien dafür am liebsten selber aus.
Und dann, zu guter Letzt, haben wir das allerletzte Paket jemals. das ich an den Paketshop des Grauens bestellt habe (das war schon vor dem letzten Highlight), dort abgeholt. Ich habe Q. mitgenommen, um ... ach, entweder einen Zeugen für die geballte Inkompetenz dort zu habe, oder aber als Mahnung an mich, mich zusammenzureissen, aber dafür war es dann erstaunlich unspektakulär. Paket gekriegt, unterschrieben, fertig. Und weil es eine gnaz neue Person war, habe ich meine im Kopf natürlich schon fertig ausformulierte Rede "Warum ich diesen Saftladen in Zukunft nie mehr betreten werde und warum ich auch nur allen anderen davon abraten kann" mal lieber nicht gehalten. Lottomann, ich komme wieder.


Mittags sind wir dann nach Basel gefahren, weil wir erstens das Geburtstagsgeschenk (Amazonaffiliatelink) für den Hübschen abholen mussten (wir haben von unserer Privathaftpflicht schon eine Karte im Scheckkartenformat, dass das Fliegen abgedeckt ist, wir haben eine interaktive Karte mit Flugverbotszonen in der Schweiz und wenn alles läuft, gibt es hier bald auch spektakuläre Videos).
Ausserdem wünscht sich Little Q. so eine Ganzgesichtstauchmaske zum Geburtstag und die wollte ich ihn doch lieber anprobieren lassen. Tja, Netter Plan, wir waren in sämtlichen Sportgeschäften in der Basler Innenstadt, die entweder nur eine Grösse (XS = zu klein) oder gar keine da hatten und uns an ihre Onlineshops oder eben den grossen Laden ausserhalb verwiesen. Immerhin gab es dort dann die richtige Grösse und nicht mal teurer als bei Amazon  (Affiliatelink) (S/M ist die Grösse, die Q. passt, L. ware XS gegangen, der Hübsche hätte L gebraucht.).
Ausserdem haben wir furs SoLa noch den gebrochenen Spork (Amazonaffiliatelink) in mehrfacher Ausführung nachgekauft, spontan 15 Leute für einen Arktos-Raid getroffen und gewonnen (und ihn nicht gefangen, buhuuu), Nespresso-Eiskaffekapseln nachgekauft und  ich hätte fast meinen ersten Augenbrauentermin abgemacht (im mittelneuen Sephora im Manor gibt es eine Benefits-Browbar), was ich mich ja ewig nicht getraut habe, aber ... sie haben keine Mitarbeiterin, die das macht und wissen auch nicht, ob und wann eine neue kommt. Dann halt nicht.


Ach ja: Ausserdem hätte ich noch in DEN Uhrenladen gemusst, das war der "Preis", dass der Hübsche nach meinem Ausraster das vorletzte Paket in dem Shop für mich geholt hat, und die schon wieder kaputte Uhr (also: diesmal tatsächlich die Uhr, nicht nur das Band) abgeben sollen, aber der hat montags zu. Phew.
Traditionell habe ich dem Hübschen (und allen anderen, aber traditionell ist er der grösste Fan) eine Riesenportion Tiramisu für morgen gemacht und den Teig für den traditionell ersten Zwetschgendatschi des Jahres morgen zum Frühstück.


Jetzt noch Geschenke einpacken und dann geht es mit den Hechtfreunden zur Bundesfeier im Dorf. Seit 10 Jahren wohnen wir hier und waren noch nie dort, es wird also Zeit.

Sonntag, Juli 30, 2017

Katertag

Wie nach einer guten Party kommt auch nach einem tollen Urlaub ein gewisser Kater. Nun ja. Vielleicht lag es auch an den 17 Stunden Heimreise, die halt.... einfach lang waren. Es gab keinen grossartigen Stau, keine Unfälle, nur die normalen Deppen auf der Autobahn, die halt entweder mit ihrem Wohnwagen, auf dem hinten dick und fett das "max. 100km/h"-Schild bappt, auf einer Bergauf-Strecke Lastwägen überholen, die Busse überholen, und die, die denken, dass die linke Spur ihnen gehört und jeder das einzusehen hat, wenn sie nur nah genug drauffahren und Lichthupen und so (Ich mag den Ausdruck des Tesla-Jünglings von der Probefahrt immer noch sehr: "Achtung, den föhn ma jetzt trocken."), es waren halt einfach 1350km Strecke mit zigtausend Baustellen. Und von Frankfurt ist es halt doch immer noch ein Stück.


Die Katze hat unsere Abwesenheit dank sehr liebevoller Katzensitter sehr gut überstanden, sie freut sich aber natürlich schon sehr, dass wir wieder da sind. Sie weicht uns nicht mehr von der Seite und ... wir sind gar nicht mehr gewohnt, wie sehr sie haart :-).


Die Koffer und Taschen sind ausgeräumt, die letzte Wäsche gewaschen und verräumt, ich habe ein romantisches Wiedersehen mit der Kaffeemaschine gefeiert :-), Mitbringsel sind an Katzensitter und sonstige Beglückte verteilt, wir haben das neue Planschbecken (jemand, der nicht näher genannt warden möchte, hat den Boden des alten beim Aufpumpen mit der ... wie heisst die? Fahrradpumpe, mit so einem Griff? zum Platzen gebracht und irgendwie bei verschiedenen Sprung- und Ausleertechniken den Rand undicht bekommen) mit integrierter Sitzbank drin aufgeblasen und befüllt, haben bei einem Spaziergang durchs Dorf für Recht und Ordnung im Pokémon-Sektor gesorgt, und an der Tankstelle Gemüse für einen gemütlichen Pizzaabend besorgt.


Morgen geht es dann richtig einkaufen, des Hübschen Geburtstagsgeschenk besorgen und am Abend mit Freunden auf die Bundesfeier im Ort, auf unsere alten Tage integrieren wir uns hier noch richtig.

Samstag, Juli 29, 2017

#noerdstrom Tag 21: Løkken - Basel suburbia

Heute stehen 1322 km auf dem Plan und dafür sind wir um 3:00h aufgestanden und (wenn alles so ging, wie geplant, vor der Bettenwechselwelle aus Dänemark raus und vor jeder was auch immer Welle durch Hamburg durchgekommen (jajaja,  das ist ein vorgefertigter Post und vielleicht hat es auch nicht geklappt. Lachen Sie nur und lassen Sie mir meinen letzten Rest Optimismus).

Und weil es trotzdem auch danach noch ein ganzes Stück nach Hause ist und nicht mal ich dann daheim noch einen Blogpost schreiben möchte und trotzdem keine Lücke in die letzten dreieinhalb? viereinhalb? Jahre mit jedem Tag einem Post reissen möchte, gibt es halt was vorbereitetes.

Es ist ja so: vermutlich liegt das an meiner frühkindlichen Sozialisierung, aber mein absoluter Ferientyp-Favorit ist: Ferienhaus. Aus verschiedenen Gründen, die ich an Ferienhäusern gut finde,  und aus verschiedenen Gründen, die ich an Camping, Hotel und anderen Sachen doof finde. Und weil ich das halt als Kind schon immer so kannte und damals schon toll fand.

Und weil ich ja ein alter Prozessoptimierer bin, habe ich hier mal zusammengestellt (Suchworte für mich selber für nächstes Jahr :-): Packliste Ferienhaus Zeug Urlaub), was ich in JEDEN Urlaub in einem Ferienhaus mitnehme und warum:

Klopapier/Küchenrolle: jeweils eine oder zwei. Meistens sind zwar welche da, aber manchmal halt auch nicht und es gibt nix dooferes, als eben ohne da zu sitzen und superdringend statt ins Meer zu springen oder zu relaxen erstmal SOFORT einen Supermarkt finden zu müssen und so unspannendes wie halt Klopapier zu kaufen (das ist eigentlich die Begründung für fast alles, was mitkommt)

Material für wenigstens ein oder zweimal Frühstücken: ich kaufe zwar total gern in anderen Ländern ein, mag landestypische Brotaufstriche, Cerealien, Zeug, aber ich möchte nicht den Druck haben, unterkoffeiniert und unterzuckert danach suchen zu müssen. Deshalb haben wir immer eine Packung haltbare Milch, eine Packung Espresso (gemahlen), die zugehörige Cafettera, den Milchschäumer, eine kleine Portion Marmelade und Nutella, und Zucker (abgefüllt in ein altes Hipp-Gläschen) dabei.

Putzen/Waschen: ich buche NUR Ferienhäuser mit Waschmaschine und Spülmaschine, da bin ich Snob. Ausserdem spart man dadurch an der Gepäckmenge (und am Waschaufwand daheim danach) und besonders dieses Mal war ich gottfroh, dass wir nach 12 Tagen eben ohne Waschmaschine das Zeug nicht noch länger gären lassen mussten). Meistens ist in den Ferienhäusern zwar Waschmittel verfügbar, manchmal aber halt auch nicht, und deshalb habe ich immer welches dabei und zwar das, was ich sonst nie kaufe, nämlich das in so abgepackten. sich selber auflösenden Miniportionen. Das praktische ist nämlich, da muss man sich nämlich nicht mit fremdsprachigen Waschmaschinenanleitungen rumschlagen, die einem sagen, in welche Kammer was rein muss, weil die eh direkt in die Trommel kommen. Ausserdem eine Miniflasche Spülmittel und Spülmaschinentabs. Und einen Spülschwamm und eine Spülbürste, weil, mal ganz ehrlich, auch wenn eine Spülbürste vorhanden ist, mag ich die nicht nehmen, weil ich weiss ja nicht, was die Vorbewohner mit der gemacht haben.

Essen: eben: wenn ich wo im Urlaub bin, dann esse ich Sachen, die es dort gibt. Aber für den grössten Notfall und für den ersten Abend und so habe ich immer eine Packung Nudeln und eine Portion Sosse (nur da gibt es fertige Sossen und zwar immer die von Bertoli, weil die Barilla so unsäglich süsslich schmecken), Pesto für die Kinder und ein Stück Parmesan dabei. Ausserdem eine Portion abgefülltes Öl, Essig und Salz, das reicht nämlich für die meisten Gerichte und ich muss nicht für eine oder zwei Wochen Riesenportionen davon besorgen, die ich danach entweder wegschmeisse oder die mir im Kofferraum auslaufen. Und ja, meist sind solche Sachen im Ferienhaus vorhanden, aber ... ne, angebrochene Lebensmittel ungeklärter Vorgeschichte verwende ich nicht.

Sonst so: Sparschäler, Taschenmesser mit Korkenzieher und Flaschenöffner, Feuerzeug, Stifte, Papier, aber das hat man ja eh immer dabei, nicht nur im (Ferienhaus)Urlaub, oder? Und eine (oder zwei) kleine Seifen. Warum auch immer mir das so schwer fällt, daran zu denken (vermutlich, weil ich das bei Geschäftsreisen nie brauche, weil die ja in Hotels immer da sind und daheim haben wir Flüssigseifenspender und da kommt ja keiner auf die Idee, so ein Riesentrumm mitzunehmen, aber eben: in Ferienhäuserbädern braucht man das dann. Und ja, auch da sind manchmal welche da, aber hui, ich will gar nicht wissen, wo die überall schon waren :-))


Ansonsten kann ich nur empfehlen, neben der Spül- und Waschmaschine bei Ferienhäusern die Bettwäsche und die Endreinigung immer mitzubuchen. Erstere spart unglaublich Platz beim Packen, zweiteres ist ... selbsterklärend, oder? Es gibt kaum was unbefriedigerendes und ätzenderes, als einen Urlaub mit Putzen eines fremden Hauses für fremde Leute zu verbringen :-).

So, das war genug der Lebensweisheit von Oma Brüllen, winken Sie heute ruhig mal aus dem Fenster, wenn Sie irgendwo in Deutschland wohnen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir heute bei Ihnen vorbeifahren, sehr, sehr hoch.

Freitag, Juli 28, 2017

#noerdstrom Tag 20: Løkken - Hirtshals - Hjørring - Løkken

Unser Trip geht zu Ende, daran gibt es nichts zur rütteln:
gestern abend habe ich einer Kollegin auf eine Terminfindungsmail (wir fahren im September nochmal nach Italien) geantwortet und als Antwort kam "Hey, you are still alive!"
Heute morgen habe ich den Kindern Winterstiefel bei Limango bestellt.
Wir haben die letzten Postkarten via Apps verschickt.
Wir haben unser klassisches Urlaubsfamilienbild gemacht.


Wir waren nochmal am Strand.



Wir waren nochmal in Hirtshals (das ist ja echt total fad und klein!) und dann in Hjørring beim klassischen "das kaufe ich in Dänemark immer ein"-Einkauf (nämlich: schönes Einschlagpapier für Schulbücher, neue Znüniboxen und so).


Wir haben das Auto am Supercharger total voll geladen.
Und dann voll gepackt (Einpacken im Urlaub finde ich viel entspannter als zum Wegfahren, erstens: man muss nicht nachdenken, nur alles einpacken. zweitens: man muss nicht nervös sein, ob alles ins Auto passt, es war nämlich schon mal drin. Und ich Fuchs habe natürlich 90% der Wäsche sauber und schrankfertig zusammengelegt in die Koffer gepackt, so dass auch das Auspacken daheim ein Kinderspiel --> pun intended, genau die werden ihr Zeug nämlich auspacken-- sein wird) mit Zeug.
Wir haben die letzten Nudeln mit der letzten Sosse gekocht, Wasserflaschen befüllt, Snacks eingepackt, Nackenkissen im Auto parat gelegt, Route eingegeben, die Strom- und Wasserrechnung online bezahlt, die Muscheln, Scherben und Steine, die mitkommen sortiert, die anderen auf der Terrasse zu den anderen gelegt, alle mobilen Endgeräte aufgeladen, Kleider für morgen parat gelegt, Kaffeemaschine für morgen bestückt, Wecker auf 3:00h gestellt und dann heisst es: auf zum letzten Abenteuer, das mit "schaffen wir es vor dem Stau durch Hamburg?" beginnt.


Es waren tollste drei Wochen, ich hätte mir nie träumen lassen, dass ALLES so traumhaft klappt, aber ich habe natürlich auch die besten Reisegefährten der Welt. Das eine oder andere Fazit kommen noch, eventuell sogar noch ein Bild. Oder ein paar. Viele.

Donnerstag, Juli 27, 2017

#noerdstrom Tag 19: Løkken

Es ist einfach kein Verlass auf den Wetterbericht: nicht nur dass wir bisher an 3 von angekündigt NULL Tagen strahlenden Sonnenschein und Temperaturen, die einen jenseits vom Wind am Strand echt schwitzen lassen, hatten, nein, für heute war endlich mal ein Tag NUR mit Regen und NIE Sonne angekündigt. Die Kinder, befragt nach "Was wollt ihr machen? Aquarium? Freilichtmuseum? Shoppen?" stimmten einhellig für "Faulitag" und so sollte es sein. Jeder schlief so lang er wollte oder konnte; mittlerweile bin nicht mehr ich der early bird, sondern Little L., der jede freie Minute zum Harry-Potter-Lesen nutzt (ich musste ihm gestern abend beim ins Bett gehen versprechen, ihm noch den dritten Band auf seinen Kindle zu ziehen*, weil er ja schon bei 87% von Band 2 war und "Das reicht niemals, bis einer von euch Langschläfern wach ist!"
Beim Frühstückholen (irgendjemand hat gestern abend schon wieder das ganze Brot aufgegessen) habe wir direkt zu Semmeln und Zimtschnecken für sofort auch noch einen Kuchen für Nachmittag besorgt, damit keiner bei strömendem Regen nochmal raus muss.

Dann verzog sich jeder mit der Tätigkeit seiner Wahl (Nintendo, Handy, Kindle, Tablet, Jass-Karten) und genoss das Nichtstun und der Tag sah herrlich faul und ziellos aus, draussen pladderte der Regen runter und war so gechillt, wie ich das maximal an .... drei Tagen im Jahr aushalte. Der Hübsche schaute zum Fenster raus und sagte (wenn ich Gefühle hineininterpretieren müsste, würde ich sagen: gewollt enttäuscht klingend): "Ich dachte echt, es würde wenigstens kurz aufklaren, so dass ich für meine global challenge ein paar Teamschritte mit einem Lauf beitragen könnte, aber so, das wäre eht unvernünftig."

Und dann, auf einmal, wurde das Pladdern leiser, es wurde heller und die Sonne kam schon wieder zum Vorschein! Und wer hätte es gedacht? Nicht nur der Hübsche schnürte seine Laufschuhe, nein, auch die Kinder reklamierten überhaupt nicht, als wir zu "Die Sonne scheint! SCHON WIEDER! Auf zum Strand!" aufriefen.

Wir haben also unser Loch und den Tunnel am Strand überprüft, den Wind die Frisuren richten lassen, die Füsse in den Sand gegraben und vom Meer sauberspülen lassen und Gottseidank schmeckt der für Regen geplante Kuchen auch auf der sonnigen, dampfigen Terrasse. Phew.





Da geht es hin, das Regenwetter. (Noch ein Bildschirmhintergrund!)
*Wir haben als superearly adopter, bevor es Kindle Family und tralala gab, alle Kindle (Apps und Geräte) auf meinen Amazon Account angemeldet. Im heimischen W-LAN gilt für die Kinder die Regel: bei neuen Büchern wird erstmal eine Leseprobe runtergeladen, wenn die gefällt, dürfen sie das Buch kaufen. Bei Reihen dürfen sie direkt den nächsten Band bestellen, auch ohne zu fragen. Hier im Ferienhaus ist das nur anders, weil wir nicht sofort alle mobilen Endgeräte ans Haus-W-LAN angeschlossen haben.

Mittwoch, Juli 26, 2017

#noerdstrom Tag 18: Løkken

Ich habe dem Rest der Familie bei der Urlaubsplanung ja versprochen, dass ich in der Dänemarkwoche maximal Vorschläge mache, was wir noch unternehmen könnten (jenseits von ausschlafen, Strand, Zimtschnecken, Eis, Lesen, Spielen und so) und wenn wir nix davon machen, ist das auch okay für mich.
Und genau so ist es: wir haben uns die Wanderdüne angeschaut, stromern durch den Ort, weil Little Q. sich seinen Souvenirkauf bisher aufgehoben hat und es noch zwei, drei, vier Eisdielen gibt, die wir noch nicht ausprobiert haben, zu den wichtigsten Entscheidungen des Tages gehören: Wienerstang oder Zimtschnecke? Grillen oder Nudeln? Oder Fisch? Softeis oder normales?  Loch so tief wie möglich oder mit Muscheln verzierter Mauer machen? und das ist gut so.
Wir haben überlegt, ob wir nach Aarhus fahren und sind immer noch zu keinem Schluss gekommen. Und das ist auch in Ordnung so.
Langsam neigen sich die Ferien dem Ende zu, die Liste an mit Postkarten zu beglückenden Menschen schrumpft, wir haben schon mal angefangen, nachzulesen, wie wir das Haus hinterlassen müssen, haben rausgefunden, dass wir den Schlüssel und alles auch in einen Briefkasten werfen können und damit hier um 4:00h anstatt nach 9 aufbrechen können (das Auto veranschlagt 16 Stunden Reisezeit incl. Ladepausen bis nach Hause), wir überlegen, was wir noch tun MÜSSEN, bevor wir uns dem Alltag langsam wieder nähern und die Liste ist überschaubar: noch ein bisschen Meer, ein bisschen Zimtschnecken, vielleicht noch ein Loch graben.
Die Kinder fragen, wie lange wir noch hier sind und die Antwort scheint die richtige zu sein: sie freuen sich über die Zeit hier, aber auch sichtlich auf daheim. Und das gehört zu Ferien ja auch dazu.
Ich bin an dem Punkt, wo die Arbeitsmails, die immer noch per Push-Nachricht auf dem Sperrbildschirm des Arbeitshandies ein mildes "jaja, da kümmere ich mich dann Ende nächster Woche drum. Falls es noch aktuell ist" triggern anstatt des "Boah, das hab ich doch erklärt, warum fragen die jetzt das schon wieder nach? Und warum fällt ihnen das jetzt ein und nicht vor zwei Wochen, wo ich gesagt habe: ich bin bald weg, überlegt euch, was ihr noch von mir braucht?" zu Beginn der Ferien.


Mission accomplished, würde ich sagen. Und jetzt gehe ich ein bisschen lesen auf die Terrasse, das Buch ist wirklich gut.


Dienstag, Juli 25, 2017

#noerdstrom Tag 17: Løkken

Wer hätte das gedacht: nachdem wir beim ersten Checken des Wetterberichts für Nordjütland diese Woche noch in Stavanger kurz in Schockstarre und dann in Zweckoptimismus verfallen sind ("Ja mei, besser als da wo wir wandern wollten. Und wir haben ja voll viel Platz und Kamin und Whirlpool und Sauna!"), schien heute den ganzen Tag die Sonne. Von den Temperaturen her sind die 18-22°C hier genau mein Wohlfühlbereich dazu der Wind, der Sorgen wegpustet (das von den Katzensittern schickte Video unserer beim Bürsten laut schnurrenden Katze trug massgeblich zur Sorgenfreiheit bei!), das ist einfach perfekt.

Die lokale Fauna begrüsste uns heute morgen übrigens nicht mit einem Hasen im Vorgarten, nein, diesmal war ein kleiner Vogel durch die grosse Terrassentür ins Wohnzimmer geflogen und fand nicht mehr raus. Während Little Q. und ich noch Strategien zum Fangen abwägten ("In der Schule haben wir das mal mit einem Handtuch gemacht!" "Ich hab bei meinen Kanarienvögeln früher immer da Zimmer abgedunkelt!") hatte der Hübsche das Vögelchen schon in seiner Hand und liess es draussen frei. Trotz kleinem Dotz gegen eine Scheibe von innen flog er anscheinend unverletzt seiner Wege.

Ansonsten kann ich stolz vermelden, dass unsere Wäsche endlich trocken ist :-), dass wir endlich einen Briefkasten für die einzige handgeschriebene Karte, die wir verschicken (Little L. an seine Klasse, gekauft am ersten Tag in Oslo im Wikingermuseum, allerdings gabs da und in GANZ Norwegen keine Briefmarke dafür, erst in Dänemark), gefunden haben und das Thema nun auch vom Tisch wäre.

Ausserdem habe ich mir zum zweiten Mal in diesem Urlaub Blasen an den Händen geholt (das erste Mal war beim Abseilen am Buarbreen), und zwar beim Lochgraben am Strand. Kollateralschäden eines wunderbaren Tages.

Eben: wir waren mehr oder weniger den ganzen Tag am Strand. Dank Wind kam es einem draussen kühler vor als es war und dafür im Wasser (16°C) wärmer, als man das zB daheim bei 38°C finden würde. Die ganze Familie hat gebadet und fand es super. Little L. hat unglaublich viele Löcher gegraben (und graben lassen), ich habe ein (okayes, aber der erste Band hörte mit Cliffhanger auf, deshalb musste ich es lesen) Buch ausgelesen und ein neues (amazon Affiliatelinks) angefangen. Ich weiss nicht mehr, wer es im Internet empfohlen hat, aber es lässt sich sehr, sehr vielversprechend an.

So war das 2011 (was waren die da niedlich und winzig)

Reenactment 2017







Es war ... windig :-)

Strandkabinchen gehen immer noch :-) (Sie sehen aus wie Dobby!)




Der Hübsche ist eine Runde Rennen gegangen (und weiss jetzt, wie anstrengend Gegenwind ist), wir haben eine Sonnenuhr gebaut, unsere alljährliche Urlaubswasserflasche Sand abgefüllt (das machen der Hübsche und ich, seit wir das erste Mal zusammen in den Ferien waren. Bei der Abreise von Kauai damals waren wir uns nicht sicher, ob wir verhaftet werden würden wegen Pflanzendiebstahl oder so. Diesmal ist es, dem Anlass angemessen, eine norwegische Wasserflasche voll dänischen Sands).

Wegen immer noch Traumwetter haben wir die Abendessenpläne von Nudeln mit Sosse auf Grillen umgeändert und dafür noch schnell im Ort eingekauft. Ich weiss nicht, ob wir uns mittlerweile angewöhnt haben, sehr wenig Fleisch zu essen, oder ob die dänischen Supermärkte auf Urlauber mit unglaublichem Fleischhunger ausgelegt sind, aber Würstl nur in 5kg-Paketen und minimum 8 Nackensteacks in einer Packung, das ist mal ... hui. Nun ja, müssen wir halt nochmal grillen.
Beim Salat- und Bruschette-Machen habe ich dann noch ein wenig über Projektionen, Anmassung und Heiligenverehrung, sei es nun katholisch oder virtuell, nachgedacht, und dann irgendwann gemerkt, dass ich da für mich selber zu einem Schluss gekommen bin, der für mich Sinn macht und dank dessen ich aufhören kann "IHR HABT DOCH ALLE KEINE AHNUNG" zu denken, den ich aber (ich bin doch nicht irre :-)) für mich behalten werde.

Jetzt ist das Essen fertig und weil draussen schon alles fürs Abendessen vorgesehene Brot verdrückt wurde  ("Wir dachten, das wäre so eine Art Apero") und ich das fürs Frühstück gedachte anbrechen musste, habe ich das Gefühl, ich sollte da schnell mal rausgehen, um noch was abzubekommen.




Montag, Juli 24, 2017

#noerdstrom Tag16: Løkken / Rubjerg Knude

Heute wurden wir von einem durch den Garten hoppelnden Hasen geweckt (okay, das klingt jetzt so, als ob ein Riesenhase mit dröhnenden Hopsern durch den Garten getrampelt wäre, in Wirklichkeit war es aber so, dass der Hübsche als erster aufstand und beim Weg zum Kaffeemachen eben diesen Hasen aus einem der zahlreichen Wohnzimmerfenster sah und der Ruf "Hase, Hase!" alle anderen Familienmitglieder mindestens so schnell an die Fenster brachte, wie beim letzten Dänemarkurlaub "Zug, Zug!"), das war schön!
Das Wetter sollte so mittel werden, also halt Regen bei 15-18Grad und so liessen wir es mit dem Aufstehen ruhig angehen und konzentrierten uns erstmal auf Kaffee, Kuscheln und noch im Bett lesen. Und Hasen beobachten. Und das Seifenblasenschwert im Garten ausprobieren.




Weil wir aber ja am Meer sind und nicht aus Zucker, beschlossen wir dann irgendwann, einen Strandspaziergang in den Ort (verbunden mit neuem Fisch und Kuchen fürs Zvieri kaufen) zu machen und packten uns dafür erstmal regendicht ein. Und dann wieder aus, weil es gar nicht mehr regnete. Und dann wieder ein, weil es doch wieder anfing. Und dann gingen wir erstmal los. Am Strand packten wir uns wieder aus (bis auf die Kinderregenhosen, die sind immer so ein Gfrett zum Anziehen mit den Schuhen), weil es wieder aufhörte.
Als wir dann da so am Strand entlangliefen und sehr guter Dinge waren, kam dann sogar noch die Sonne raus und es wurde richtig warm!







Grüsse nach Nierstein :-)

Im Örtchen trafen wir dann ein schwedisches Paar und zwei englische Kinder beim Arktos-Raid an der Kirche, aber leider waren wir erst zu wenig und dann war der Raid vorbei, also: noch kein legendäres Pokemon in unserem Pokedex. Nun ja.
Danach erledigten wir unsere wichtigen Einkäufe: eine Schaufel, Zimtschnecken und Kaffee für sofortige gute Laune, eine Wienerstang (oder so) für den Nachmittag, 6 Schollenfilets und ein Säckchen hurtige Kartofler für den Abend (das war gestern so lecker, das gibts grad so heute nochmal) und den Legokatalog in der dänischen Originalversion.
Auf dem Rückweg den Strand entlang wurde es dann unglaublich sonnig, so dass ich den Pulli ausziehen und die Kinder direkt losgraben mussten. Der Hübsche und ich sassen wie so ein altes Paar auf einer Bank in den Dünen und hielten die Nasen in den Wind.


Da unten graben die Kinder.

Wir beschlossen, das Wetter für einen Ausflug zur Wanderdüne Rubjerg Knude zu nutzen. Also schnell die Fische in den Kühlschrank, die Kinder aus den Regenhosen geschält, die nicht trocknertaugliche, leider immer noch feuchte Wäsche auf die Terrasse in die Sonne gestellt, Kuchen und Wasser eingepackt und los gings.

Die Wanderdüne, die den Leuchtturm langsam auffrisst, ist nur ca 15min von hier entfernt und war einfach grossartig! Die Kinder rannten über die Saharalandschaft, wir bestiegen den Leuchtturm (ich gehe davon aus, dass das gelochte Treppenhaus deswegen drin ist, dass der reinfliegende Sand nach unten durchrieselt und den Turm von unten auffüllt, anstatt ihn abzuknicken), legten K2s Namen aus Ziegeln und schauten aufs Meer hinaus.



Meine Bildschirmhintergründe bei der Arbeit bestehen immer noch aus Island-Bildern. Ich mach mir hier ein paar neue.










Auf dem Rückweg kauften wir an einem Gemüse-Stand frische Erdbeeren, Erbsen und Petersilie für den Fisch, im Supermarkt noch ein paar andere Dinge (dänisches Tonic und Ginger Beer zB und ich überlege allein wegen der grossartigen Flasche noch an skandinavischem Gin, der über Aquavit-Kräutern destilliert wurde, rum.). Als wir damit fertig waren .... schüttete es. Nun ja. Kein Drama, bis auf .... die fast trockene Wäsche auf der Terrasse.
Als wir zurück waren, zeigte sich, dass der Wäscheständer vor Regenlast oder Sturm oder was auch immer in die Knie gegangen war und ganz traurig auf dem Boden lag. Nun ja, wir haben ja noch ein paar Tage, bis wir alles trocken brauchen und weil wir ja endlich einen Gürtel für Little Q. haben, hat der auch wieder eine lange Hose, die er tragen kann.

Dann: Whirlpool aufheizen, Kinder reinsetzen, mit Rohkost und Chips glücklich machen, Essen vorbereiten, raus in den Regen schauen, und dem Hasen Hallo sagen. Es geht uns gut. Sehr sogar.
Vielleicht ist es auch ein Kaninchen. Ganz sicher ist es mehr als eins :-)

Sonntag, Juli 23, 2017

#noerdstrom Tag 15: Løkken

Heute morgen, als ich das erste Mal um viertel nach sechs aufgewacht bin (jajaja, irgendwann, da kann ich auch wieder ausschlafen. Vielleicht), da strahlte die Sonne durch die Jalousie-Lamellen. Dann, als ich um acht aufstand, um Kaffee zu kochen, zogen Wolken auf und als wir dann um 10:30h auf der Terrasse frühstückten, fielen die ersten Tropfen. Seitdem hat es sich eingeregnet, mit Starkregengüssen zwischendrin.
Aber hey: auch wenn ich noch einen Tacken lieber bei strahlendem Sonnenschein in den Wellen toben würde, wir hatten einen grossartigen Tag.
Mit

  • viel Kaffee, 
  • Gemütlichkeit, 
  • Lesen (K2 ist mit Harry Potter angefixt und während ich heute morgen noch froh war, dass wir Band 2 (Amazonaffiliatelink) schon auf dem Kindle haben, muss ich morgen wohl Band 3 runterladen...)
  • Spielen, 
  • (Tonnen Wäsche waschen und überall aufhängen), 
  • einer Runde durch den Ort mit Besuch der Bolcheriet
  • Stärkung im Pandekagehuset (wir haben in weiser Voraussicht "nur" 3 bestellt und dann haben wir sie nicht geschafft. Dass meine Kinder bei was Süssem beide freiwillig aufgeben, das ist auch ein Novum), 
  • Mitbringsel und Geschenke für die Katzensitter besorgen, 
  • Einkaufen (im Urlaub mag ich auch das stinknormale Lebensmitteleinkaufen sehr gern. "Hurtige Kartofler" klingt halt schon sehr nett!), 
  • einer Runde durch den Regen an den Strand (der Hübsche ist dann noch Rennen gegangen, wir haben inzwischen daheim mal ausprobiert, ob der Whirlpool funktioniert. Tut er. Super gut sogar)
  • aufwärmen,
  • und ein für mich DAS Dänemark-typische Abendessen kochen: gebratene Schollenfilets mit Kartoffeln, dazu die leicht neongelbe Remoulade und Salat. Das gab es schon immer, als ich als Kinder noch dachte, Dänemark wäre das einzige Land, in dem man Sommerurlaub machen kann, weil wir jedes Jahr dorthin gefahren sind :-). Es schmeckt mir immer noch unglaublich gut und gsd dem Rest auch (Little L. halt ohne die Kartoffeln, aber dafür gibts ja Brot).
  • mehr Lesen,
  • House of Cards schauen (Norwegen und Dänemark haben bei Netflix auch die 5. Staffel schon),
  • Postkarten schreiben bzw. mit verschiedenen Apps verschicken,
  • zu Regengeprassel einschlafen.


Mal sehen wie es morgen wird, wir sind jetzt ja relaxed, weil .... tadaaaaa.... drumroll.....eine Nacht in der stillen Einfahrt und ein ungefähr 15. Restart aller Systeme beim Auto zu der Einsicht geführt hat, dass wir in Dänemark und nicht mehr in der Nordsee vor Stavanger sind. Wir müssen also nicht nach Aarhus zum Tesla-Servicecenter, wir können das Auto die Heimfahrt planen lassen, haben aber in der Zwischenzeit festgestellt, dass ich eh einen Ausflug nach Aarhus eingeplant hatte, mir aber Aalborg gemerkt hatte. Jetzt fahren wir vielleicht doch dorthin. Sozusagen mit Fleiss.


Schokoeis, Schokoladensosse, Nutella

Daim, Karamellsosse, Softeis

Fast schon spartanisch anmutend: Softeis und Baileys

Wetter, Kleidung und so, nech?

Aus der Mixtüte: mit Lokken-Wahrzeichen im Zucker.


Auch wenn Little Q. selig grinst: die allermeisten davon sind Mitbrinsel :-)

Regen in den Dünen ist halb so schlimm.

Wobei ich schon froh, war, dass ich mich der "Ich geh jetzt Laufen"-Idee nicht angeschlossen hatte und hier den Heimweg ins Warme antrat.