Dienstag, November 17, 2015

Reality check

Gestern abend habe ich den Blogpost ja geschrieben, während die Jungs sich im Bad die Zähne putzten und unter die Dusche marschierten. Und man hätte es echt nicht besser timen können: als ich runterkam, hörte ich, wie Little Q. zu Little L. sagte: „Gell, und wenn wir dann Weihnachten Lego Dimensions kriegen, nehme ich erst mal den Gandalf und du kannst die Wildcat habe, und dann schauen wir mal, welche Levelpacks wir uns vom Taschengeld kaufen“.
 
Ich kam also mit Fragezeichen in den Augen ins Bad (mein Stand war ja: Wir haben der U11-Mannschaft erklärt, es gibt keine Wii U und deshalb auch kein Lego Dimensions zu Weihnachten.) und schaute also so etwas fragend, und bevor ich auch nur atmen konnte, korrigierte Little Q. eilig: „Also, FALLS, nicht WENN, gell, Little L., wir wissen ja gar nicht, was wir zu Weihnachten bekommen.“
Und Little L. antwortete verdächtig langsam: „Ja, also, äh, nein. Falls. Oder so. Dings.“

Es ist ja so, dass man entweder als Eltern wirklich einen 7. Sinn für Kinderschwindeleien bekommt oder Kinder halt echt nur total schlecht lügen können (ich glaube letzteres), und so war klar, dass da was im Busch war.
Ich habe also gar nichts gesagt, nur die Augenbrauen hochgezogen (war ja eh vom Videodreh noch im Gesichtsgymnastikmodus) und schon schoss Little L. mit bibbernder Unterlippe los: „Und ich hab ihm noch gesagt, ich will gar nicht sehen, was Du gefunden hast!“

Tja. Little Q. hat sich also irgendwann letzte Woche auf die Suche nach Weihnachtsgeschenken gemacht, in unserem Abstellkammerl alles gefunden (es war eigentlich hinter unseren Ersatzstühlen und in Einkaufstüten einigermassen unzugänglich versteckt) und begeistert Little L. gezeigt. Die beiden Knaller haben das Zeug nicht mal mehr in die Tüten geräumt….
 
Und ja, trotz Wuzaaaaah und Schumschei war ich kurz gar nicht mehr entspannt, hatten wir doch dieses Jahr die perfekte Überraschung! Andererseits: was soll’s? Jetzt ist es halt keine Überraschung mehr, sie freuen sich jetzt noch einen guten Monat ganz konkret auf ganz grossartige Geschenke und in Zukunft werden Geschenke erstens wirklich unzugänglich versteckt (Kind, falls Du das hier liest: auf die Sauna klettern ist keine Option! Wenn Du da durchs Dach krachst, lasse ich dich da drin stecken!) und am besten direkt nach Kauf eingepackt. Für die Zukunft haben wir eine tolle Geschichte zu erzählen, Little Q. hat für immer und ewig gelernt, dass er, wenn er schon keine Überraschungen haben kann, das Little L. wenigstens nicht nimmt. Lustigerweise hat letztes Jahr schon Little L. stark an der Existenz des Christkinds gezweifelt, während Little Q. sich da nicht 100% sicher war. Also auch hier kein Drama, alles gut ;-).

6 Kommentare:

Sunni hat gesagt…

Köstlich! Einfach köstlich, auch die bibbernde Unterlippe...Ach, manno, was solls! Das Freuen an sich bleibt ja und seine Lektion wird der Große schon verinnerlicht haben :-))). Trotzdem: Köstlich!

Anonym hat gesagt…

Schade. Also was gelernt, nächstes mal besser verstecken.
Wobei ich sagen muss, ich habe auch jedes Jahr Angst dass sie es finden. Und bringe es deshalb zu meiner Mutter.
Ich weiß, für euch keine Option...

Anonym hat gesagt…

P.S. Ich dachte zuerst, sie lesen heimlich deinen Blog;-)

Frische Brise hat gesagt…

Deine Jungs ❤

Die Idee, die Geschenke gleich einzupacken, habe ich mir jetzt mal gemerkt. Erspart den Packmarathon am 23. Dezember.

Uschi hat gesagt…

Ich habe als Kind auch gesucht - und gefunden - habs aber nicht erzählt ;-) Ich hasse Überraschungen (bis heute) und bin lieber vorbereitet :-))
Umtauschen würde ich auch auf keinen Fall, ist ja ihr Problem, wenn sie sich die Überraschung verderben, warum solltest du dir dann die Mühe machen und dir war neues überlegen. Vorher einpacken finde ich auch gut.

Liesi hat gesagt…

Ooooh, so geht's mir auch. Mein Freund malt heute noch Bilder an den Schrank, dass ich mir die Überraschung versaue, wenn ich reinschaue. :)

Ich will auch lieber vorbereitet sein und wenn das Geschenk doof ist, kann ich wenigstens so tun als wäre es schön und der Schenker ist nicht enttäuscht.