Dienstag, Mai 13, 2014

Von der Metaebene grüsst

Heute war (und ist) so ein Tag, wenn ich  mich selber zeichnen müsste, würde ich mich als Jongleur mit (aktuell) 5 brennenden Bällen malen. Keine Sorge, anders als im realen Leben kann ich mit so übertragenen Bällen sehr gut jonglieren, auch wenn für heute eigentlich nur einer eingeplant war, aber irgendwas ist ja immer.

Weil das aber alles sehr kompliziert zu erklären und vermutlich einerseits grösstenteils langeweilig zu lesen wäre, andererseits aber mindestens einen der brennenden Bälle noch in virtuellen Brandbeschleuniger tauchen würde (und wenn sich jetzt noch jemand davon gemeint fühlt, dann wahrscheinlich zu recht....), möchte ich Ihnen lieber eine Geschichte erzählen, die mir ein Kollege heute beim Kaffeetrinken, als ich im übertragenen Sinne gerade dabei war, einen der brennenden Bälle aufzufangen und ihm davon erzählte, von einem seiner Kinder erzählte.

Dieses Kind hatte in der Grundschule Projektwoche und dabei ging es um das Thema Konflikte und Streit. Im Rahmen dieser Projektwoche wurde also ein Streitsäckchen (es klingt einfach besser, wenn man das Wort auf Schweizerdeutsch vor dem inneren Ohr hört, das wäre dann " es Schtrytsäckli") genäht (Textiles Werken), schöne unterschiedliche Steine gesammelt (Realien), bemalt (Kunst), mit Bedeutungen versehen (Deutsch) und mit den Kindern gemeinsam Streitschlichtungswerkzeuge (ganz unten kommt das Streitsäckchen) entwickelt (Ethik). Die Kinder sollten dann in Zukunft also in der Lage sein, sobald sich ein Konflikt anbahnt, das passende Steinchen aus dem "Strytsäckli" zu nehmen und dem Kontrahenten damit zu zeigen, dass sie jetzt wütend/enttäuscht/beleidigt/verletzt/albern/traurig etc. wären. Der könnte dann seinen Stein ausspielen, man redet drüber, am Schluss gibt es noch den Friedensstein und alles ist wieder gut.

In der Praxis lief es dann ein bisschen anders, das Kind kam nach Hause und erzählte von einem "Huuure-Fight". Auf die Frage, ob es denn mit dem Streitsäckchen nicht so gut geklappt hätte, meinte es: "Ja, ich habe es ja erst schon versucht, aber die Dschajenn hat das Prinzip überhaupt nicht gecheckt. Aber, und deswegen ist das Streitsäckchen schon nicht so schlecht, grad wenn noch alle Steine drin sind und man sich beim Zöpfeln vom Verschlussbändel Mühe gegeben hat, dann kann man das Streitsäckchen beim Fight richtig gut verwenden."

Joa. Erinnert mich ein bisschen an das virtuelle Kackbeutelchen vor fünf Jahren.
Gottseidank hat Little Q. in seiner Projektwoche das Thema "Wald".

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