Donnerstag, August 19, 2010

Mittelweg, goldener?

Eine Woche vor Kindergartenstart höre ich: "Boaaaah, der XY muss jetzt aber echt in den Kindergarten, der ist totaaaaal unterfordert, macht nur Mist und stiftet auch die kleinen Geschwister dazu an."

Eine Woche nach Kindergartenstart höre ich: "Booooooaaaaah, der XY ist soooooo platt vom Kindergarten. Man merkt richtig, wie er im Lauf der Woche immer müder wird und nur noch Mist macht. Ausserdem stiftet er auch die kleinen Geschwister dazu an."

Und ich frage mich: Hört sich da jemand selber überhaupt zu?
(Ich liebe den Pragmatismus des Hübschen: "Was soll sie denn sagen? Mein Kind ist doof?")

4 Kommentare:

phreni hat gesagt…

das mit des hübschen pragmatismus, das fand ich jetzt grad sehr witzig. :-)

Anonym hat gesagt…

Wie Recht er doch hat, der Hübsche.

Spätestens vor den Herbstferien wird es dann übrigens heissen: "Der XY ist so platt vom Kindergarten. Diese Kindergärtnerin schafft es einfach nicht, sich in mein Kind einzufühlen."

Anonym hat gesagt…

Tja, wenn man drüber lachen könnte, wo es eigentlich doch zum Weinen ist.

Mein großes Kind ist auch so eins.

Allein entzückend, liebevoll, warmherzig. Mit anderen aggressiv, uneinsichtig, abgestempelt.

Wir waren schon beim Psychologen, bei der Erziehungsberatung, bei der Ergotherapie....

Er ist nicht einsichtig, die anderen sind immer Schuld.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Innerlich bin ich manchmal neidzerfressen, warum klappt es anderswo, warum bei uns nicht. Die Geschwister sind doch auch *normal*.

Ich habe es satt von den Supermüttern mitleidig angesehen zu werden. Morgen ist Schulfest, ich habe jetzt schon Anghst, ob er dumm auffalen wird.

Ich spüre schon die Blicke der anderen Mütter im Rücken....

Manchmal wünschte ich, ich hätte keine Kinder bekommen können.

Anonym hat gesagt…

@Anonym
Hilf Deinem Kind, das es ja auch nicht leicht hat. Das sich vielleicht gar niemandem so richtig öffnen kann. Es sind schwere Jahre vielleicht. Aber Dein Kind wird reifen und erwachsen werden. Und vor allen Dingen: Verliere nie den Glauben in Dein Kind, es wird es spüren. Und denke auch an Dich. Rede vielleicht mit den unerfahrenen Müttern. Klage nicht über Dein Kind, es kann nichts dafür, aber rede über Deine Sorgen, darüber, dass die Situation Dich Kraft kostet, das macht es leichter.
Und grüble nie nach Sonnenuntergang über die Dinge des Lebens nach. Am Tage lässt es sich besser denken :-). Nutze die Nacht zur Erholung...
Und wenn Ihr es geschafft habt, dann wirst Du wissen, warum Du Dir Kinder gewünscht und sie bekommen hast. Genau diese Kinder, so, wie sie sind.
Du wirst Geduld brauchen, aber es lohnt sich so sehr.
Ich wünsche Dir viel Kraft :-)

Eine Mutter